Ab 2020 gibt es auf Kranichtal eine eigene Voltigier-Gruppe. Jeden Dienstag von 15:00 - 16:00 findet in der Reithalle und im Sommer draussen Voltigierunterricht statt.
Voltigieren ist Kunstturnen auf einem an der Longe gehenden Pferd. Dabei turnen bis zu drei Personen gleichzeitig auf und an dem Pferd. Als Halt dient ein aufliegender Voltigiergurt, der mit zwei Handgriffen und zwei Fußschlaufen versehen ist. Zum Schutz seines Rückens trägt das Pferd zudem eine Voltigierdecke und eine Schaumstoffunterlage unter dem Gurt.
Gerade für Kinder ist das Voltigieren oft der Einstieg in den Pferdesport. Der Vorteil liegt darin, dass das Kind nicht sofort die volle Verantwortung für das Pferd übernimmt, sondern diese verbleibt beim Longenführer. Es geht um Gleichgewicht, Kraft, Spannung, Haltung, Beweglichkeit, Ausdauer, Rhythmusgefühl, Konzentration, Vertrauen, Mut und Kreativität und nicht zuletzt um das gemeinsame Turnen in der Gruppe und die Verantwortung für das Pferd. Ähnlich wie Turner verfügen Voltigierer über gut ausgebildete Grundfertigkeiten.
Hierzu ein paar Tipps.
Wie alt muss mein Kind sein, um mit dem Voltigieren beginnen zu können?
Für unsere Kleinen gibt es die Vorreitschule ab 3 Jahren. Unsere Voltigier-Gruppe hat eine Alterstruktur von 6- 12 Jahren. Ansonsten sollte Ihr Kind so groß sein, dass es vom Boden aus mit der linken Hand den Griff des Voltigiergurtes erreichen kann.
Wie lange dauert eine Voltigierstunde?
Eine Voltigierstunde dauert im Normalfall zwischen 45 und 60 Minuten, je nachdem wieviel Kinder da sind. Anders als beim Reitunterricht an der Longe wartet nie ein Kind, da es ein Gruppensport ist.
Welche Ausrüstung benötigt mein Kind?
Zum Voltigieren braucht Ihr Kind sportgerechte Kleidung, so, wie für eine Turnstunde: Gymnastikhose oder Leggings sowie rutschfeste Gymnastikschläppchen, erhältlich in jedem guten Sportfachgeschäft.
Müssen Voltigierer Reithelme tragen?
Nein. Reitkappen oder -helme jeder Art sind für das Voltigieren nicht zweckmäßig. Ein Helm kann die Kopfkontrolle stören, besonders bei Kindern, bei denen der Kopf in Relation zum Körper sehr groß ist. Dadurch werden die Koordination und die räumliche Orientierung negativ beeinflusst. Helme behindern beim Voltigieren die Sicht und schränken die Beweglichkeit ein. Da der Voltigierer im Gegensatz zum Reiter keine Zügel in den Händen hält, ist es für ihn jederzeit möglich, sich bei einem Sturz schnell vom Pferd zu lösen. Nach Landungen oder Stürzen ist ein Helm für Abrollbewegungen auf dem Boden hinderlich und kann sogar zu Verletzungen führen.
Lernt mein Kind beim Voltigieren auch den Umgang mit dem Pferd?
Auf jeden Fall. Bevor der eigentliche Voltigierunterricht beginnt, bereiten die Kinder, zusammen mit dem Ausbilder, das Pferd für den Unterricht vor. Dazu gehört das Putzen, das Anlegen von Voltigiergurt und Trense sowie das Führen des Pferdes in der Halle. Lena, unsere Voltigier-Ausbilderin nimmt sich genügend Zeit um alles genau zu erklären.
Wie schnell bewegt sich das Pferd beim Voltigieren?
In der ersten Zeit wird das Pferd im Schritt an der Longe (lange Leine) geführt, damit sich Ihr Kind an das Pferd gewöhnen kann. Erst wenn es sicher genug ist, können die Übungen auch im Trab oder Galopp ausgeführt werden. Aber keine Angst: Das Tempo richtet sich immer nach dem Können und Wollen Ihres Kindes.